MAN-Triebwagen

Projekt Abzweig "Eichenau"

Um den im Bau befindlichen Endbahnhof meiner Modul-Heimanlage an die MECL-Anlage anschließen zu können, ist ein Anschlußmodul erforderlich, den es aber beim MECL noch nicht gibt. Am einfachsten und schnellsten umsetzbar ist eine Streckenverzweigung. Februar 2010 begann das Projekt mit der 1:1-Planung auf dem Fußboden, die fotografiert und am PC fertiggestellt wurde.

Eichenau-Planung

Der Abzweig wurde als Streckenabzweig 4-teilig ausgeführt, je zwei Teile lassen sich übereinander gestapelt transportieren. Durch Weglassen des geraden Teils mit dem Stellwerk kann er direkt an den Enbahnhof angedockt werden, der dann als Spitzkehren-Bahnhof betrieben werden kann. Die Länge des gesamten Moduls von 3 x 60 cm entspricht 2 Standardlängen des MECL, ebenso wie die 30°-Bögen mit Radius 150 cm den MECL-Standardkurvenmodulen entsprechen.

Alle äußeren Modulprofile und der Übergang zum optionalen Teil 4 sind aktuelle hohe FREMO B'02-Profile (Pappel 13mm stark, von Harald Brosch), die nur kleine Abweichungen am Bahndamm (flachere, vorbildgetreue Böschung 1:1,5) zu den bisher verwendeten „alten“ B'96-Profilen (Eigenbau oder auch von Harald Brosch) haben. Alle restlichen Modulkastenteile sind aus 10 oder 12mm Pappelsperrholz aus dem Baumarkt, die wenn nötig noch passend auf Gehrung gesägt wurden. Die Passgenauigkeit des inneren Übergangs wird durch Passhülsen mit 10mm Gewindestiften sichergestellt.

Nach Fertigstellung der Modulkästen wurde die Landschaftskontur aus Styrodurplatten unter Einsatz von Messer und grober Raspel geformt. Die Signalpodeste und das Stellwerksplanum mit Schrebergartenfläche wurden ummauert. Eine dünne Spachtelschicht, brauner Anstrich für den Boden und Granit-Grundfarbe für die Mauern schließen die Grobarbeiten am Modul ab.

Nach dem Aufkleben der Korkbettung wurde Tillig Code 83-Gleis verlegt, für die Weiche kam die schlanke EW6 (6,3°/R220cm) leicht gebogen als Außenbogenweiche zum Einsatz. Damit wirken die 150cm Radius Bögen fast schon eng. Als Weichenantrieb wurde (wie beim Bf. Feinau) der MB-Tronik Servoantrieb WA5 verwendet. Diese Servoantriebe wurde dann erstmalig beim MECL auch zum Stellen der drei Formsignale benutzt, die aus Bausätzen der Fa. Conrad (mit viel Geduld) entstanden. Alle WA5-Platinen wurden selbst aufgebaut/gelötet.

Die Elektrik entspricht MECL-Standard mit Start-/Zieltasten-Stellpult, auch wenn dies für die wenigen (fünf) Antriebe aufwändig ist. Einheitliche Funktion und der Bedienkomfort erleichtert den Austellungsbetrieb mit vielen (nicht eingearbeiteten) Zugführern / Fahrdienstleitern. Das Stellpult liegt aber noch mit fertigen Baugruppen (ebenfalls selbst aufgebaut) im Keller und wartet auf seine Vollendung.

Nach kurzem Funktionstest (Fahrspannung, Weichenbetätigung) konnten die Gleise lackiert, die mechanischen Weichenantriebsnachbildungen verlegt und alles zusammen eingeschottert werden. Das inzwischen aus den Auhagen-Bausatz "Oschatz" entstandene Stellwerk (ohne Kanzel, aber mit LED-Innenbeleuchtung) wurde eingebaut. Dann wurden die fertigmontierten Formsignale gesetzt, die Servos montiert und die Flügellagen komfortabel mit den MB-Tronik-Programmiergerät justiert. Anfängliche Fehljustierungen führten nicht zur Beschädigung der Signale, sondern glücklicherweise nur zum Ausklipsen der Stelldrähte am Signal.

Die letzten zwei Wochenenden vor der Ausstellung am 5./6.2.2011 waren dann für das Setzen der Telegrafenmasten, Splitten der Randwege, der Stellwerksumgebung und der Schrebergartenfläche, dem "Pflanzen" des künftigen Kartoffelackers und der ersten Begrünung mit Woodland/Noch T49 reserviert. Die weitere Ausgestaltung / Detaillierung kann erst nach dem ersten Einsatz auf der Ausstellung 2011 erfolgen.

Da das Abzweigmodul bei der Ausstellung wegen Platzmangel noch nicht als Abzweig betrieben wird (und das Stellpult auch noch nicht fertiggestellt ist), wird ersatzweise ein festverdrahteter Stecker eingesetzt, der den Abzweig auf beidseitige Durchfahrt auf der Stammstrecke stellt. Die nicht benutzte, abzweigende Strecke wird durch eine Sh2-Tafel gesichert werden.

Eichenau 1  Eichenau
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Ergänzung / Update 12/2011

Nach der Ausstellung 2011 wurde das Stellpult fertiggestellt und getestet. Die Signalstellungen mussten an die inverse Logik der MECL-Stellpultsteuerung angepasst werden: Grundstellung „grün“ entspricht der Signalstellung HP0 („rot“). Dies war aber einfach und schnell durch die Umprogrammierung der Endlagen der Servosteuerung für die drei Signale erledigt.
Die verwendeten Telegrafenmasten der Fa. Auhagen wurden mittels 3mm-Messingrohr um ca. 2cm verlängert, da sie bzgl. Höhe optisch nicht mit den auf anderen MECL-Modulen verbauten Masten harmonierten. Nach diesem Umbau waren auch die Proportionen mit den Zügen auf dem Gleis besser.

Nun wurde die Landschaftsgestaltung in Etappen verfeinert:
  • Fuß- und Fahrweg zum Stellwerk für den Bahnbeamten
  • Fahrweg zu den landwirtschaftlichen Nutzflächen (Acker, teilgemähte Heuwiese)
  • Verfeinerung des Ackers mit Erde und feinen grünen Flocken
  • Aufbringung von Grasfasern mit dem NOCH-Grasmaster in mehreren Arbeitsgängen (Farben, mehrschichtig)
  • Unkrautpflanzung mit verschiedenen Foliage-Materialen und kleinen verschiedenfarbig mit Flocken begrünten Seemoos-Ästchen
  • Büsche / kleinere Bäume aus verschiedenfarbig mit Flocken begrünten Islandmoos und größeren Seemoos-Ästen
  • Setzen einzelner Grasbüschel / Unkraut rund um das Stellwerk und auf die Signalpodeste
In dieser Detaillierung wird der Abzweig am 6./7. Januar 2012 in Korntal auf der MECL-Modulanlage zu sehen sein.

Abzweig-Modul
Baustand Abzweigmodul 14.12.2011

Noch fehlende Details (Schrebergarten am Stellwerk, Schafherde mit Schäfer auf der Wiese oberhalb der abzweigenden Strecke, ...) werden noch bis zum nächsten Einsatz  ergänzt.

In Korntal wird der Abzweig durch zwei ebenfalls (fast) fertig gewordene 30°/R150cm-Kurvenmodule ergänzt:
  • „Bauernhof mit Maisfeld“
  • „Kartoffelacker / Kuhweide“
Diese Module wurden parallel zum Abzeigmodul mit den gleichen Arbeitsschritten aufgebaut. Die (zusätzlichen) großen Laubbäume entstanden im Eigenbau aus dickem Kupferkabel, das verdrillt, verlötet, braun lackiert und mit Foliage-Material begrünt wurde.
 
30 Grad
                Modul
Baustand Kurvenmodule 14.12.2011

Fehlende Details (Mensch und Tier auf dem Bauernhof, Kuhherde auf der Weide hinter dem Baum,...) werden ebenfalls noch spätestens bis zur nächsten Ausstellung ergänzt.