Einbau von MB-Tronik
Weichensteuerungen (August 2011)
Die Elektrik der H0e-Anlage ist bereits vor einigen Jahren
überarbeitet worden: Es wurden neue Stellpulte
angefertigt und die Anlage ist auf digitalen Fahrbetrieb
umgestellt worden. Die vom Erbauer Walter Antl verwendeten
Weichenantriebe von Hoffmann (Conrad) wurden jedoch
beibehalten. Nach wenigen Jahren traten aber erste
Ausfälle auf, so dass einige Antriebe bereits gegen
Fulgurex- oder Lemaco (was halt gerade da war)
ausgetauscht worden. Diese Antriebe sind zwar etwas
robuster, jedoch verlieren die Endabschalter gerne mal
ihre Federblättchen. Ausserdem sind die Motoren
unerträglich laut und der Stellweg ist für die
recht kleinen H0e-Weichen eigentlich viel zu lang.
Daher wurde es - nachdem es wieder einmal auf einer
Ausstellung zu Weichenstörungen kam - höchste
Eisenbahn, die Anlage auf bessere Antriebe umzustellen.
Nach guten Erfahrungen mit Servo-Weichenantrieben in Bf.
Waltersburg (beschrankter Bahnübergang), Bf. Feinau
und Abzweig Eichenau wurde entschieden, eine
Großbestellung bei MB-Tronik zu
tätigen.
Die Elektrik-Gruppe hat bereits den ersten der drei
H0e-Bahnhöfe umgestellt. Folgende Erfahrungen wurden
dabei gemacht:
- Bausatz: Geübte Elektoniker haben keine
Schwierigkeiten, die Platine zu bestücken. Die
Anleitung läßt keine Wünsche offen.
Der einzige Fehler, der uns passiert ist, waren
Widerstandsnetzwerke, die falsch herum eingesetz
wurden.
- Test der Steuerungen: Nachdem die Platine fertig
bestückt worden ist, ist ein Test nötig.
Dazu wird ein Servo angeschlossen und mit dem
Programmiergerät umgestellt werden. Beim ersten
Betrieb sind beide Endlagen jedoch auf die Mitte des
Servos eingestellt, so dass zunächst die Endlagen
"verstellt" werden müssen, um überhaupt den
Servo in Aktion sehen zu können. Nach diesem
"Trockentest" sollten die Endlage für den Einbau
wieder auf die Werkseinstellung zurückgestellt
werden, sonst könnte es nach dem Einbau und
Anschluss des Servos an die Steuerung zu bösen
Überaschungen kommen. Nach dem Einbau und dem
Einschalten der Versorgungsspannung wollte ein Servo
scheinbar eine 180 Grad Drehung (!) vollbringen und
hat dabei den Stelldraht und die Weiche auf
äußerste strapaziert. Daher nach dem
Trockentest vor dem Einbau alle Einstellungen
löschen. Wie das geht, steht in der Anleitung: SL SL SL SK. Auch
der Servo sollte vor dem Einbau in seine
Mittelstellung gebracht werden.
- Der aktuelle Bausatz vor MB-Tronik Steuerung WA5 hat
einen Fehler: Die Bezeichnung der Stecker RM1 und RM2
auf dem Rückmeldemodul sind vertauscht, und zwar
konsequent im Schaltbild sowie beim Aufdruck der
Platine.
- "Das Auge lötet mit": Ordentliche Verkabelungen
zeichen sich durch eine (vorher) durchdachte
Führung der einzelnen Kabeladern aus. Kabelbinder
helfen uns, einen Kabelbaum zu bilden. Zudem sehen
Elektriker gerne den rechten Winkel, auch wenn es
dadurch vielleicht zu etwas längeren Wegen kommt;
die kürzeste Strecke ist nicht immer die beste.
Ein abschrenkendes Beispiel kann in der MIBA 6/2011 im
Artikel "Untertagebau und Gleisbildstellpult" bestaunt
werden. Ich würde mich schämen, eine solch
katastrophale Verdrahtung in der MIBA zu
veröffentlichen! Insbesondere bei Modulen, die
oft rumgetragen werden, ist eine robuste Verdrahtung
nötig; aber bei so einem Drahtgeflecht kann ein
einziger falscher Griff unter das Modul für eine
Ausstellung tödlich sein. Nachfolgendes Bild
zeigt, wie eine robuste und ansehnliche Verdrahtung
aussehen kann:
Die Verschaltung der
Steuerung für Versorgungsspannungs, Ansteuerung,
Polarisierung und Rückmeldung wird demnächst
hier dargestellt werden.
|